Navigieren im Kanton Schwyz

Siebnen: Sanierung wegen Schadstoffen im Boden

Areal der ehemaligen chemischen Reinigung belastet

(AfU/i) Untersuchungen der letzten Jahre zeigten, dass die Tätigkeiten einer ehemaligen chemischen Reinigung in Siebnen zu starken Belastungen des Untergrunds durch chlorierte Lösungsmittel geführt haben.

An der Zürcherstrasse beim Grosskreisel in Siebnen befand sich von 1960 über einen Zeitraum von mehr als 35 Jahren eine Textilreinigung (Chemische Reinigung). In dieser wurden - wie damals üblich - chlorierte Lösungsmittel (CKW) zur Reinigung der Kleider eingesetzt. Insbesondere in den Anfangsjahren des Betriebs war man sich generell nicht bewusst, wie gefährlich diese Lösungsmittel für die Umwelt sind. Entsprechend sorglos ist man damit umgegangen. Erst in den 1970er Jahren wurden die möglichen Gefahren von CKW gegenüber Mensch und Umwelt erkannt. Gestützt auf die Umweltschutzgesetzgebung ordnete das Amt für Umwelt und Energie die Durchführung von diversen Untersuchungen an.

Durch die jahrelange Verwendung von Lösungsmitteln kam es, wie sich nun herausstellt, zu einer Kontamination des Untergrunds mit CKW. Ursprünglich ging man von einer geringen Menge an Schadstoffen aus. Die Resultate der ergänzenden Untersuchungen zeigten jedoch, dass sowohl die Schadstoffmenge als auch die Ausdehnung der Verunreinigung grösser ist als angenommen und zudem mehrere Nachbargrundstücke betroffen sind. Zur Erkundung der Verunreinigungen wurden bis anhin insgesamt 15 Bohrungen erstellt. Bis in einer Tiefe von rund 30 Meter unter Terrain wurden Schadstoffe festgestellt. Da die seitliche Abgrenzung des Standorts (Ausdehnung) noch nicht bestimmt werden konnte, müssen demnächst weitere Sondierbohrungen durchgeführt werden.

Vor Ort befindet sich der Grundwasserspiegel auf rund 25 Metern unter Terrain. Festgestellt wurde, dass auch das Grundwasser an dieser Stelle durch CKW beeinträchtigt ist. Aufgrund der bisherigen Kenntnisse über die Hydrogeologie ist die Verunreinigung auf den näheren Grundwasserabstrom beschränkt. Die Entwicklung der Schadstoffbelastung im Grundwasser sowie die umliegenden Trinkwasserfassungen werden seit Jahren genau überwacht. Bis anhin wurden im Grundwasserschutz-Areal sowie in den umliegenden öffentlichen Trinkwasserfassungen keine CKW-Spuren festgestellt.

Da gemäss Bundesrecht die Sanierungswerte mehrfach überschritten wurden, muss der Standort saniert werden. Aufgrund der grossen seitlichen und tiefen Ausdehnung der Verunreinigung wird die Sanierung eine komplexe Herausforderung sein. Da ein Ausgraben der Verunreinigung nicht möglich ist, wird eine sogenannte In-situ-Sanierung in Betracht gezogen. Dabei werden die CKW durch Bodenbelüftung und -absaugung aktiv aus dem Untergrund entfernt. Ein Pilotversuch, der in Kürze durchgeführt wird, soll die Wirksamkeit dieser Methode überprüfen.

Umweltdepartement

Auskunft: Peter Inhelder, Vorsteher Amt für Umwelt und Energie, Telefon 041 819 20 03 (erreichbar: 28. September 2023, 10.00 - 11.30 Uhr)

Diese Seite drucken oder teilen:

  • Seite drucken