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Grundwasserstände liegen im Kanton Schwyz im langjährigen Mittel

Ausgleichende Niederschläge im Jahresverlauf

Grundwasserschacht

Die langanhaltenden Niederschläge im April und Mai haben im späten Frühling zu hohen Grundwasserständen geführt, bevor sich die Grundwasserspiegel über den Sommer normalisiert haben und im Herbst im Bereich des langjährigen Mittels liegen. Das sich erwärmende Klima wird sich zukünftig jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ auf die Grundwasserstände und deren Zuflüsse auswirken.

Vergleich der Messwerte Herbst 2023 mit dem langjährigen Mittel
Im inneren Kantonsteil lagen die Grundwasserspiegel im Herbst 2023 bei fast allen Messstellen im Bereich des langjährigen Mittels, lediglich bei der Messstelle in Ingenbohl wurde ein etwas tieferer Messwert registriert. Im äusseren Kantonsteil lagen die Grundwasserspiegel im Herbst 2023 bei zwei von drei Messstellen unter dem langjährigen Mittel. Bei den Messstellen mit tieferen Messwerten liegt der gemessene Wert noch deutlich über den langjährigen Tiefstwerten. Bemerkenswert ist, dass bei den Messstellen in den höheren Lagen (zum Beispiel Unteriberg) die Grundwasserspiegel über dem langjährigen Mittel liegen. Ein Grund dafür ist, dass es im Spätsommer wenig regnete und diese wenigen Niederschläge an den Berghängen ausregneten und somit in den höheren Lagen fielen.

Grundwasserspiegelveränderungen über das Jahr 2023
Aus den über das Jahr 2023 gemessenen Werten lässt sich nur schwer ein Muster erkennen. Der Verlauf sowie die Ausschläge nach unten unterscheiden sich nicht zu denen aus vorherigen Jahren. Einzig ein relativ grosser Ausreisser nach oben lässt sich bei fast allen Messstellen im späten Frühling identifizieren. Bei einigen Messstellen reichten diese hohen Werte bis nahe an die Maximalwerte. Grund dafür waren die langanhaltenden Niederschläge im April und Mai.

Faktor Klima 2023
Das Jahr wird, wie schon im Vorjahr, als eines der heissesten Jahre in die Geschichte eingehen. Höhere Temperaturen machen es der Luft möglich, mehr Wasser und mehr Energie zu speichern. Die daraus hervorgehenden Niederschläge sind intensiv, zeitlich aber äusserst unregelmässig verteilt. Wie ein Grundwasservorkommen von diesen Niederschlägen profitieren kann oder eben nicht, hängt dann von verschiedenen Faktoren wie der Versickerungsmöglichkeit der Böden ab. Gemäss den über die letzten Jahre erhobenen Grundwasserspiegeln, scheint das Klima die Grundwasservorkommen im Kanton Schwyz noch nicht negativ zu beeinflussen.

Die nächsten Jahre
Sollte die globale Erderwärmung, wie vom Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) vermutet, bis 2030 um +1.5° C zunehmen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Zunahme von extrem heissen und trockenen Sommern gross. Dank den zum Teil ergiebigen Grundwasserleitern im Kanton Schwyz steht uns qualitativ hochwertiges Trinkwasser auch während solch trockenen Sommern zu Verfügung. Durch höhere Temperaturen gehen jedoch Eisflächen und Abflüsse zurück. Dadurch verliert das Grundwasser wichtige Zuflüsse. Durch kleiner werdende Zuflüsse ergibt sich für das Grundwasser eine Negativbilanz, das Angebot an Grundwasser für Natur und Mensch wird kleiner. Auch verändert die zunehmende Lufttemperatur die Grundwassertemperatur, dies führt zu Qualitätseinbussen. Die Bevölkerung kann ihren Teil zum Grundwasserschutz beitragen, indem sie sorgsam mit der Ressource Wasser umgeht.

Umweltdepartement

Auskunft: Peter Inhelder, Vorsteher Amt für Umwelt und Energie, 041 819 20 03 (erreichbar: 10.00 - 11.30 Uhr)

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