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Neues Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach

Ausgabenbewilligung für ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Projekt

Das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum wird ein Gemeinschaftswerk verschiedener Partner (von links): Bruno Suter (Polizeikommandant), Xaver Schuler (Sicherheitsdirektor), Peppino Beffa (Gemeindepräsident Schwyz), Walter Tresch (Bezirksammann Schwyz), Christoph Dettling (Kantonsbaumeister), André Rüegsegger (Baudirektor), Ivo Tschümperlin (Gemeinderat Schwyz), Urs Kessler (Kommandant Stützpunktfeuerwehr Schwyz), Thomas Aeschmann (Verwaltungsratspräsident Rettungsdienst Schwyz AG), René Eichhorn (Betriebsleiter Rettungsdienst Schwyz AG).

Auf dem Kaltbach-Areal in Schwyz soll als Ersatz für das ehemalige AHV-Gebäude an der Bahnhofstrasse ein modernes Verwaltungsgebäude errichtet werden, in dem rund 500 Mitarbeitende der Kantonsverwaltung arbeiten werden. Integriert in diesen Neubau werden aber auch eine neue Einsatzleitzentrale sowie der Hauptposten der Kantonspolizei, die Stützpunktfeuerwehr Schwyz und der Rettungsdienst Schwyz. Für die Realisierung dieses Grossprojekts beantragt der Regierungsrat dem Kantonsrat eine Ausgabenbewilligung von 139 Mio. Franken.

Das 1968 in eher einfachem Standard erstellte, ehemalige AHV-Gebäude an der Bahnhofstrasse 15 in Schwyz ist die grösste Verwaltungsliegenschaft des Kantons. Sie ist bautechnisch, energetisch und sicherheitstechnisch am Ende ihrer Lebensdauer angelangt und kann nicht mehr sinnvoll saniert werden. Gleiches gilt in technischer und räumlicher Hinsicht auch bezüglich der an der Bahnhofstrasse 7 untergebrachten Einsatzleitzentrale der Polizei. Für diese muss in absehbarer Zeit ebenfalls zwingend eine Ersatzlösung realisiert werden. Sodann ist die Kantonsverwaltung im erweiterten Talkessel von Schwyz über zahleiche, teilweise ebenfalls ersatz- oder sanierungsbedürftige Standorte verteilt, was einer effizienten Auftragserfüllung abträglich ist.

Diese Mängel müssen so oder anders angegangen werden. Statt mit kostenintensiven Bau- und Unterhaltsmassnahmen soll dies nach dem Dafürhalten des Regierungsrates mit einem Verwaltungsneubau erfolgen. Ein solcher bietet die Gelegenheit, die notwendigen Ersatz- und Konsolidierungsmassnahmen statt in aufwändigen Einzeletappen in einem Zug und mit planerischen und betrieblichen Synergien zu realisieren.

Zukunftsträchtiger Standort für verschiedene Nutzer
Bei dem als Holzbau geplanten Neubau auf dem Kaltbach-Areal sind die Erd- und die Obergeschosse in einem Holzbetonverbundsystem konzipiert. Darin sollen alle nicht in aufrechtzuerhaltenden Bestandsbauten untergebrachten Teile der Verwaltung zusammengeführt und somit die teure und ineffiziente Verteilung auf viele (Miet-)Standorte aufgehoben werden. Mit der Aufgabe von nicht weniger als 12 bisherigen Standorten, woraus u.a. jedes Jahr Mietzinseinsparungen von 1.2 Mio. Franken resultieren, soll die (Kern-)Verwaltung auf dem Platz Schwyz im Sinn der Eigentumsstrategie inskünftig somit in den beiden bisherigen Liegenschaften Kollegium (Ost) und Regierungsgebäude sowie im neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach zusammengefasst werden. Die daraus resultierenden kürzeren Wege und betrieblichen Synergien führen zu einer Effizienzsteigerung der Verwaltung und einer langfristigen Kosteneinsparung für den Kanton.

Neben den eigentlichen Verwaltungsarbeitsplätzen wird im Neubau eine neue Einsatzleitzentrale errichtet, welche die Kantonspolizei Schwyz in einer schweizweit erstmaligen Zusammenarbeitsform gemeinsam mit der Zuger Polizei betreiben wird. Im Weiteren sollen ein neues Lokal für die Stützpunktfeuerwehr Schwyz sowie Räumlichkeiten für den Rettungsdienst Schwyz geschaffen werden. Die Feuerwehr der Gemeinde Schwyz betreibt ihren Stützpunkt heute im Untergeschoss der Bahnhofstrasse 15. Die dortigen Räumlichkeiten entsprechen aufgrund des Wachstums der Gemeinde resp. der Aufgaben der Feuerwehr sowohl bezüglich Grösse als auch betrieblicher Auslegung mittel- und langfristig nicht mehr den einschlägigen Anforderungen. Gleiches gilt, gar noch in akzentuierter Form, für den Rettungsdienst Schwyz, für welchen der Bezirk verantwortlich zeichnet und dessen Bedürfnisse im neuen Zentrum ebenfalls nachhaltig abgedeckt werden können.

Insgesamt soll im Kaltbach damit ein umfassendes und zukunftsweisendes Verwaltungs- und Sicherheitszentrum entstehen, aus dem heraus mannigfache Aufgaben der öffentlichen Hand zielgerichtet, effizient und bürgerfreundlich erfüllt werden können.

Attraktive Nachfolgenutzung für die Bahnhofstrasse 15
Es wird angestrebt, am Standort Bahnhofstrasse 15 nach dem Wegzug der kantonalen Verwaltung wieder ähnlich viele privatwirtschaftliche Arbeitsplätze sowie weitere Dienstleistungsangebote anbieten zu können und für die Gemeinde eine zentrumsfördernde und bereichernde Neunutzung anzustossen. Im Hinblick darauf hat der Kanton unter Beteiligung der Gemeinde Schwyz und des Gewerbevereins Schwyz bereits ein Studienverfahren durchgeführt. Die beiden daraus hervorgegangenen Projekte bestätigen die hohe Attraktivität des frei werdenden Areals für privatwirtschaftliche Nachfolgenutzungen und weisen diesbezüglich auf Chancen, aber auch Risiken und Herausforderungen hin. Sodann skizzieren sie verschiedene Bebauungskonzepte, welche auch für das Dorf eine ortsbauliche Bereicherung darstellen.

Umfassende Kostenbetrachtung
Die dem Kantonsrat zur Bewilligung beantragten Ausgaben von 139 Mio. Franken beinhalten eine phasenbedingte Reserve von 19 Mio. Franken. Informationshalber wird sie im Weiteren auch auf die verschiedenen Anlageteile aufgeschlüsselt, so insbesondere auf die mitumfassten neuen Hauptposten sowie Einsatzleitzentrale der Kantonspolizei, das neue Lokal der Stützpunktfeuerwehr Schwyz sowie des Rettungsdienstes Schwyz, eine neue zentrale Produktionsküche sowie einen grossen Mehrzwecksaal als Ersatz für den baufälligen bestehenden Saal beim Amt für Militär, Feuer- und Zivilschutz.

Für die von den externen Partnern genutzten bzw. erworbenen Gebäudeteile wird der Kanton Schwyz entsprechend entschädigt. Für den reinen Verwaltungsteil verbleiben damit Kosten von rund 86 Mio. Franken (ohne Reserven). Im Bericht an den Kantonsrat wird aber auch ausgewiesen, welche Ersparnisse und Erträge für den Kanton im Gegenzug jedes Jahr sowie über die veranschlagte Nutzungsdauer des Neubaus von 60 Jahren anfallen. Und so ist der Regierungsrat überzeugt, dass sich das Neubauvorhaben insgesamt nicht nur in betrieblicher, sondern auch in finanzieller Hinsicht rechnet. 

Meilenstein in der Zusammenarbeit
Das vorliegende Projekt eines Verwaltungs- und Sicherheitszentrums führt nicht nur zu einer effizienzbringenden Zusammenführung der kantonalen Verwaltung, sondern beinhaltet auch die Zusammenarbeit mit einem anderen Kanton, einer Gemeinde und einem Bezirk. Gerade in diesem wichtigen Bereich der Sicherheits- und Rettungsorganisationen mit immer höheren Anforderungen an die ständige Verfügbarkeit, der rasanten technologischen Entwicklung sowie dem Bedarf an qualifiziertem Fachpersonal könnte dieses Projekt in der Zentralschweiz somit eine wegweisende Wirkung haben.

Das Gesamtprojekt mit der Zusammenführung der drei Sicherheitsorganisationen Kantonspolizei, Stützpunktfeuerwehr und Rettungsdienst im Kaltbach sowie die zukünftige privatwirtschaftliche Nutzung der Liegenschaft Bahnhofstrasse 15 werden denn auch vom Gemeinderat der Standortgemeinde Schwyz sowie vom Bezirksrat des Bezirks Schwyz als Träger des strassengebundenen Rettungsdienstes begrüsst und unterstützt.

Bericht und Vorlage zum zweiten im Rahmen der Zweistandortstrategie geplanten Verwaltungsneubau, das Polizei- und Justizzentrum Biberbrugg, wird der Regierungsrat voraussichtlich in den nächsten Monaten vorlegen.

Staatskanzlei

Die Ostfassade des geplanten Verwaltungs- und Sicherheitszentrums.
Die Südfassade des geplanten Verwaltungs- und Sicherheitszentrums.

Auskunft: Landammann André Rüegsegger, Vorsteher Baudepartement, 041 819 25 00

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