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Sicherung von Entsorgungskapazitäten bis 2041

Deponieplanung für den ganzen Kanton überarbeitet

Deponie Typ A «Lustnau», Muotathal (Foto: Schelbert AG)

Der Regierungsrat hat die vom Amt für Umwelt und Energie (AfU) überarbeitete kantonale Deponieplanung genehmigt, um damit langfristig die regionale Entsorgungssicherheit für unverschmutzten Aushub, mineralische und andere deponierbare Abfälle zu gewährleisten. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch der Handhabung, Zwischenlagerung und Entsorgung von Geschiebesammlermaterial, beispielsweise nach Unwetterereignissen.

Die Entsorgung von Abfällen ist eine grundlegende Aufgabe für jede Gesellschaft, besonders angesichts des stetigen Bevölkerungswachstums und des zunehmenden Abfallaufkommens. Eine nachhaltige Deponieplanung ist daher unerlässlich und erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Faktoren, darunter Umweltschutz, technische Anforderungen, gesetzliche Bestimmungen und die Akzeptanz der lokalen Gemeinschaft. «Um die Transportdistanz zu minimieren und damit die Umweltauswirkungen durch Schwerverkehr zu reduzieren, ist eine regionale Verteilung der Deponien notwendig», sagt Umweltdirektor Sandro Patierno dazu.

Zusätzliches Deponievolumen für unverschmutzten Aushub im Talkessel Schwyz benötigt
Die durchschnittliche Menge an unverschmutztem Aushub im Kanton Schwyz beträgt 363 000 m3 pro Jahr. Dies bedeutet einen Rückgang gegenüber früheren Jahren, welcher auf eine Verringerung der Tiefbauaktivitäten, eine gesteigerte Verwertung oder einen erhöhten Export zurückzuführen sein könnte. Das noch vorhandene Deponievolumen reicht über den gesamten Kanton betrachtet noch etwa 11 Jahre aus. Der Kanton wird in sechs Deponieregionen unterteilt. Für die Gewährleistung der regionalen Entsorgungssicherheit für unverschmutzten Aushub wird insbesondere in der Deponieregion «Talkessel Schwyz» zusätzliches Deponievolumen benötigt.

Deponievolumen für mineralische Abfälle im gesamten Kanton knapp
Für mineralische Abfälle liegt der jährliche Bedarf im Kanton bei etwa 32 000 m3. Da es sich um geringere Mengen handelt, wurde der Kanton in drei Teile aufgeteilt. Das noch vorhandene Deponievolumen für mineralische Abfälle reicht über den gesamten Kanton betrachtet noch etwa 3 Jahre aus. Bedarf für zusätzliches Deponievolumen für mineralische Abfälle besteht im ganzen Kanton.

Deponiestandorte für stark belastete, nicht brennbare Abfälle gesucht
Die Bedarfsabschätzung der Deponien für restmetallhaltige oder nicht brennbare Abfälle basiert auf der koordinierten Abfallplanung der Zentralschweizer Kantone sowie auf aktuellen Informationen zu den Ablagerungsmengen. Demnach besteht in der Zentralschweiz sowie deren Nachbarkantonen einzig ein Bedarf an zusätzlichem Deponievolumen für stark belastete, nicht brennbare Abfälle.

Sechs neue Deponiestandorte in den kantonalen Richtplan
Die Identifizierung von Standorten erfolgte unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und raumplanerischer Kriterien. Die Ergebnisse der Standortevaluation führten zu insgesamt sechs Standortempfehlungen, welche mit einem Eintrag in den kantonalen Richtplan gesichert werden sollen. Zusammen mit den bereits im Richtplan festgesetzten Standorten kann der regionale Bedarf für die Ablagerung von Aushub und mineralischen Abfällen bis Ende 2041 gedeckt bzw. sogar übertroffen werden. Der grosszügige Ansatz beruht darauf, dass bei gewissen Projekten die zeitliche Realisierung ungewiss ist und zudem für jede Deponieregion eine gewisse Reserve angestrebt werden muss. Im Weiteren stellen sehr grosse Ablagerungsstandorte ein Risiko für die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit dar, weil bei einem Wegfall oder einer verzögerten Realisierung in der Region dennoch ausreichend Volumen zur Verfügung stehen muss. Daher muss das erforderliche Volumen in einer Region auch ohne solche grossen Standorte vorhanden sein. Für stark belastete, nicht brennbare Abfälle wird eine Erweiterung der Deponie «Selgis» in Muotathal in Betracht gezogen.

Zwischenlagerflächen für Geschiebesammlermaterial
Um eine effiziente Entsorgung des Geschiebesammlermaterials, insbesondere nach lokalen Unwetterereignissen, sicherzustellen, werden Zwischenlagerflächen benötigt. Mit Unterstützung von Fachplanern hat das AfU den Platzbedarf ermittelt und Gebiete mit erhöhtem Materialaufkommen identifiziert. Bei der Auswahl der Standorte für diese Zwischenlager wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt, darunter die Verfügbarkeit von Flächen, die Zugänglichkeit in Bezug auf Transportwege und Infrastruktur, der Bodenschutz, die Vermeidung von Beeinträchtigungen von Fruchtfolgeflächen sowie die Einhaltung von Umweltschutzvorschriften und -richtlinien. Für die Regionen Muota, Vierwaldstättersee, Lauerzersee, Zugersee, Sihl und Wägital wurden potenzielle Standorte vorgeschlagen, die diesen Kriterien entsprechen.

 

Umweltdepartement

Geschiebesammlermaterial zur Entnahme und Weiterverarbeitung (Foto: AfU)

Auskunft: Kilian Aregger, Projektleiter im Amt für Umwelt und Energie, 041 819 20 46 (erreichbar: 13.30 – 15.00 Uhr)

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