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Schadstoffe in Schwyzer Seen?

An Land ist grösstenteils bekannt, wo Böden verunreinigt sind. Über die Sedimente in den Seen weiss man dagegen kaum Bescheid. Mit einem Pilotprojekt will man dem im Kanton Schwyz entgegenwirken – mit auf Anhieb erfreulichem Ergebnis.

Standorte von Schadstoffbelastungen im Boden können bequem im öffentlich zugänglichen digitalen Kataster der belasteten Standorte (KbS) abgerufen werden. Doch das Register liefert für die Schwyzer Seen keine Angaben, weil diese bisher schlicht fehlten. Dieser Umstand hat das Amt für Umwelt und Energie veranlasst, im Rahmen eines Pilotprojektes Seesedimente auf Schadstoffe zu untersuchen. 

43 Proben vor Lachen entnommen

Als Pilotstandort wurde das Zürichseeufer vor Lachen zwischen dem Gebiet «Äussere Haab» und dem Delta der Wägitaler Aa ausgewählt. Historische Abklärungen zeigten, dass für die Beurteilung dieses Seeabschnittes eine detailliertere Abklärung mittels chemischer Analysen der Seesedimente erforderlich war. Im genannten Gebiet wurden daher insgesamt 43 Sedimentproben entnommen, abhängig von der Wassertiefe mittels Kolbenlot oder mit der Schöpfkelle. Anschliessend fand eine Untersuchung der Proben auf verschiedene Schadstoffe wie beispielsweise Schwermetalle oder Lösungsmittel im Labor statt.

Seit Juli 2022 liegt der abschliessende Bericht der Untersuchung vor – und zeichnet ein insgesamt sehr erfreuliches Bild. Die Auswertung zeigt, dass die an den Badeplätzen analysierten Proben allesamt unverschmutzt sind. In den Sedimenten im See und im Hafen wurden vereinzelt schwache Belastungen gemessen. Diese Belastungen liegen aber im Bereich der tiefen Hintergrundbelastungen des übrigen Zürichsees. Somit besteht weder für das Oberflächengewässer, für die Badenden noch für das Trinkwasserwerk eine Gefährdung.

Weitere Standorte und Seen untersuchen

Im Herbst 2023 wurden die Seesedimente an der Mündung des Sarenbachs in der Gemeinde Freienbach untersucht. Der Bericht dazu liegt noch nicht vor, die ersten Ergebnisse zeigten jedoch keine Auffälligkeiten.

Das Amt für Umwelt und Energie wird in den kommenden Jahren weitere potenziell belastete Standorte in den Seen des Kantons auf Schadstoffe zu untersuchen. Denn bis in die 1960er-Jahre wurde Siedlungsabwasser und gewerblich genutztes Abwasser unbehandelt in Bäche, Flüsse und Seen eingeleitet. Zudem wurden an diversen Stellen im Rahmen von Seeaufschüttungen auch Abfälle in den Seeuferbereichen abgelagert. Auf diese Weise lagerte sich seit der Industrialisierung Ende des 19. Jahrhunderts eine unbekannte Menge an Schadstoffen in den Sedimenten der Schweizer Seen ab. Daraus entstanden sowohl eine über den ganzen See verteilte diffuse Belastung – sogenannte Hintergrundbelastung – als auch punktuelle Verschmutzungen.

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