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Zugersee

Das Becken des Zugersees entstand durch einen tektonischen Bruch und wurde durch die Ur-Reuss/Muota vertieft und erweitert. Im Kanton Schwyz liegt ein Anteil des trichterförmigen Südbeckens des Sees.

Allgemein

Das Becken des Zugersees entstand durch einen tektonischen Bruch und wurde durch die Ur-Reuss/Muota vertieft und erweitert. Anschliessend haben glaziale Erosionen während der letzten grossen Vereisungsphase die heutige Morphologie des Seebeckens geformt. Der Zugersee ist durch eine Einschnürung beim Chiemen in den Zuger Untersee (Nordbecken) und den Obersee (Südbecken) unterteilt. Er erstreckt sich über die drei Kantone Zug, Schwyz und Luzern. Der Kanton Schwyz hat Anteil am trichterförmigen Südbecken, wo sich mit 198 Meter auch die tiefste Stelle befindet. Trotz der Einschnürung beim Chiemen sind der Stoff- und Wassertransport kaum eingeschränkt. Das Einzugsgebiet des Zugersees besteht mit rund 60 % vorwiegend aus landwirtschaftlich genutztem Land, ein Viertel ist Wald und der Rest Siedlungsgebiet.

Lebensraum

Das Ufer des Zugersees ist heute grösstenteils verbaut. Zudem sind wertvolle Schilfbestände in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Überreste findet man am Nordufer und am nördlichen Teil des Westufers. Die Flachwasserzone ist etwa zu einem Drittel von Pflanzen wie Algen, Moose, Farnen und Schachtelhalmen bewachsen. Durch unvollständigen Abbau abgestorbener Pflanzen verlandet der Ufer- und Flachwasserbereich langsam.

Hydrologische Daten

Seefläche 38.4 km2
Einzugsgebiet 163 km2
mittlere Abflussmenge 7.1 m3/s
Seevolumen 3'200 Mio. m3
Maximale Tiefe 198 m
Mittlere Tiefe 83.2 m
Erneuerungszeit 14.7 Jahre
Mittlerer Wasserstand 414m ü.M

Wasserqualität

Der Zugersee ist ein nährstoffreiches Gewässer und deshalb sanierungsbedürftig. Bis ins Jahr 1850 war er in einem mittel-nährstoffreichen Zustand. Durch die zunehmende Siedlungsdichte und die immer intensivere landwirtschaftliche Produktion im Einzugsgebiet nahm die Konzentration der Nährstoffe im See stark zu. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre traten die höchsten Nährstoffwerte auf. Der See war äusserst nährstoffreich. Die Nährstoffverhältnisse haben sich durch den Bau der Kläranlage Schönau und der Ringleitung um den Zugersee, die praktisch alle Abwässer aus dem Einzugsgebiet des Sees in die Kläranlage leitet, sowie durch den Ausbau der Kapazitäten für die Lagerung von Hofdünger verbessert. Die Phosphorzufuhr in den Zugersee konnte dank langfristigen, koordinierten und nachhaltigen Massnahmen zur Reduktion der Nährstoffzufuhr (seeexterne Massnahmen) von rund 100 Tonnen (1970) auf heute 13 bis 15 Tonnen (Durchschnitt 1995-2006) pro Jahr reduziert werden. Durch zusätzliche Massnahmen in den Bereichen Landwirtschaft und Siedlungsentwässerung wird eine weitere Absenkung auf 10 und weniger Tonnen Phosphor pro Jahr angestrebt (Sanierungsziel).

Im Vergleich zu anderen nährstoffreichen Seen verläuft der Nährstoffrückgang im Zugersee langsam. Grund dafür ist die mit 14 Jahren sehr lange Aufenthaltszeit des Wassers, die schlechte Durchspülung in Längsrichtung und die schlechte Durchmischung mit dem Tiefenwasser.

Eine Studie aus dem Jahr 2010 prognostiziert, dass der See unter günstigen Bedingungen auch ohne zusätzliches Sanierungsprojekt aber mit der Weiterführung und Optimierung der bisherigen Massnahmen innert 30 Jahren den Zielwert des Phosphorgehalts erreichen würde.

Die Badewasserqualität an den drei Schwyzer Badestellen am Zugersee ist durchwegs gut bis sehr gut.

Publikationen

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