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Überwachung und Qualität

Das Amt für Gewässer überwacht als kantonale Gewässerschutzfachstelle die Wasserqualität der Oberflächengewässer. Dazu wird an rund 80 Stellen im Kanton Schwyz die Wasserqualität erfasst.

Allgemein

Die Gewässerqualität der Fliessgewässer wird im Kanton Schwyz mit drei unterschiedlichen Programmen überwacht. Zusammen mit den Innerschweizer Kantonen (LU, NW, OW, UR, SZ) wird das Programm «Dauerüberwachung der Fliessgewässer in den Urkantonen» (DÜFUR) durchgeführt. Die Muota wird separat im Rahmen der «nationalen Beobachtung Oberflächengewässerqualität» (NAWA) beprobt. Zusätzlich werden durch den Bund 14 Schwyzer Fliessgewässer durch das nationale Biodiversitätsmonitoring untersucht.

Die Gewässerqualität wird auch in den Seen untersucht. Langjährige Messprogramme laufen im VierwaldstätterseeLauerzerseeZugerseeSihlsee und im Zürich- und Obersee. Am Wägitalersee wird die Wasserqualität nicht untersucht. Ein Messprogramm befindet sich jedoch in Erarbeitung. Auch die Kleinseen wie Glattalpsee oder Hirschlensee werden nicht auf die Gewässerqualität untersucht.

Im Rahmen der hygienischen Beurteilung von Seebädern werden zudem jährlich 28 Badestellen am VierwaldstätterseeZürich- und OberseeHirschlenseeZugerseeLauerzersee und Sihlsee auf deren Badewasserqualität kontrolliert.

Eine Übersicht über die Messstellen aller Untersuchungsprogramme im Kanton Schwyz zeigt die folgende Karte:

Die Messstellen der Untersuchungsprogramme im Kanton Schwyz sind im WebGIS ersichtlich.

Dauerüberwachung der Fliessgewässer in den Urkantonen (DÜFUR)

Zusammen mit den Innerschweizer Kantonen (LU, NW, OW, UR, SZ) wird das Programm «Dauerüberwachung der Fliessgewässer in den Urkantonen» (DÜFUR) durchgeführt. Das Programm existiert seit dem Jahr 2000. Dabei werden jedes Jahr rund 9 der gesamthaft 33 Messstellen im Kanton Schwyz untersucht. Somit sind nach 4 Jahren alle Fliessgewässer einmal untersucht. Ein Untersuchungsjahr umfasst quartalsweise die Beprobung chemischer Gewässerparameter und eine Beprobung der Gewässerbiologie.

Die Resultate der Untersuchungen sind für jeden Standort in Datenblättern zusammengefasst. Diese können im WebGIS mit einem Klick auf die Messstelle aufgerufen werden.

Nationale Beobachtung Oberflächengewässerqualität (NAWA)

Seit 2011 wird die Muota sowohl chemisch wie auch biologisch im Rahmen der nationalen Beobachtung Oberflächengewässerqualität (NAWA) überwacht. Die Beprobung wird durch das Amt für Gewässer organisiert und durch eine spezialisierte Firma ausgeführt. Der Bund kommt für die Gesamtkosten auf. Die wasserchemische Untersuchung erfolgt monatlich. Die biologischen Untersuchungen (Makrozoobenthos, Kieselalgen und Fische) werden alle vier Jahre ausgeführt. Die Ergebniss der Untersuchungsjahre 2011-2014 sind vom BAFU in einem Bericht publiziert.

Biodiversitätsmonitoring

Der Bund erhebt seit 2010 im Rahmen des Biodiversitätsmonitoring an 14 Fliessgewässern im Kanton Schwyz die Gewässerinsekten. Die Gewässer werden im Fünfjahresturnus nach der Methodik des Modul-Stufen-Konzepts beprobt. Die Daten werden jährlich dem Kanton übermittelt.

Ökomorphologie

Der Kanton Schwyz hat den ökomorphologischen Zustand von rund 1'600 km Fliessgewässer kartiert. Darunter versteht man die natürlichen und künstlichen Strukturen eines Fliessgewässers und seiner unmittelbaren Umgebung. Verschiedene ökologisch bedeutsame Merkmale, die den ökomorphologischen Zustand des Gewässers oder einzelner Abschnitte repräsentativ widerspiegeln, wurden nach der Methode der Ökomorphologie Stufe F des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) beurteilt. Die Untersuchung zeigt schliesslich die Naturnähe und die Defizite der Fliessgewässer kartografisch auf, womit auch der Handlungsbedarf abgeschätzt werden kann. 2012/2013 wurden die gegenüber der Erstkartierung (2002) veränderten Abschnitte in einer Nachkartierung neu beurteilt.

Der ökomorphologische Zustand wird im Moment ebenfalls an den Seen für deren Ufer erhoben. Dies dient schlussendlich als Grundlage für die Erstellung der Revitalisierungsplanungen für die stehenden Gewässer.

Lebensraumqualität

Neben der Qualität des Wassers spielen auch die Strukturen des Lebensraums eine entscheidende Rolle. Ein monoton im Betonkanal fliessender Bach bietet viel weniger Arten einen Lebensraum, als ein natürlich fliessender Bach mit verschiedenen Strukturen. Das Amt für Gewässer hat den ökomorphologischen Zustand von rund 1‘600 km Fliessgewässer beurteilt. Das Resultat ist auf dem Geoportal des Kantons Schwyz ersichtlich. Diese Aufnahmen dienten auch als Grundlage für die strategische Revitalisierungsplanung. Gleichzeitig wurden mit weiteren kantonalen Planungen die Probleme im Zusammenhang mit der Wasserkraft wie Fischgängigkeit, Wasserspiegelschwankungen («Schwall/Sunk») und Geschiebehaushalt angegangen. Neben diesen Planungen wird auch der Gewässerraum festgelegt, welcher dem Gewässer zur Verfügung stehen soll. 

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